Jutta Hoffmann, verschwunden am 29. Juni 1986, ermordet.

Update 30.3.2023: 37 Jahre nach der Tat – Polizei ermittelt Tatverdächtigen im Mordfall Jutta Hoffmann

Haftbefehl gegen einen Mann aus Bensheim: Er steht im Verdacht, vor 37 Jahren die damals 15 Jahre alte Schülerin Jutta Hoffmann aus dem Odenwald getötet zu haben. Der Mann war bereits mehrfach wegen Sexualdelikten und anderen Straftaten verurteilt worden. Seit 2012 befindet er sich wegen eines Urteils des Landgerichts Kiel in einem psychiatrischen Krankenhaus in Norddeutschland.

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Was wir wissen

Jutta Hoffmann war 15 Jahre alt und lebte in Lindenfels mit ihrem Zwillingsbruder Horst und ihren Eltern.

Sie kam am 29. Juni 1986 nach einem Schwimmbadbesuch nicht wieder nach Hause. Am 10. Februar 1988 dann die traurige Gewissheit: Ermittler fanden die sterblichen Überreste des verschwundenen Mädchens – unweit des Lindenfelser Freibads, in einem Waldstück, das die Polizei vorher erfolglos durchkämmt hatte.

Am Tag des Verschwindens von Jutta Hoffmann war ganz Deutschland im Fußballfieber. Das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien stand auf dem Spielplan. Die junge Frau nutzte den Tag, um Abkühlung im Lindenfelser Freibad zu finden. Eine Mutter mit Kind war möglicherweise die letzte Person, die Jutta Hoffmann sah, bevor sie auf den Täter traf. Sie begegnete ihr gegen 17.45 Uhr auf einem Waldweg zwischen Schwimmbad und Ortsmitte. Das Mädchen befand sich offenbar auf dem Heimweg.

Wenige Minuten zuvor hatte die Frau auf diesem Weg zwei Männer gesehen. Die Polizei schloss damals nicht aus, dass die beiden etwas mit dem Verbrechen zu tun haben könnten. Fast sicher ist, dass Jutta Hoffmann dort Opfer eines Verbrechens wurde. Eine halbe Stunde später fand eine andere Passantin einen weißen Damenschuh und eine Badematte auf dem Boden. Die Badematte nahm sie an sich. Der Schuh wurde bei den späteren Ermittlungen nicht wiedergefunden.

Zeugen fanden auf einem Parkplatz am Friedhof einen weiteren weißen Schuh – auch dieser verschwand später. Sie bemerkten außerdem zwei Männer, die sich am Kofferraum eines dunklen Ford zu schaffen machten. Die Rede war von einem Aschaffenburger oder einem Alzeyer Autokennzeichen.

Die Männer werden als 30 bis 35 Jahre alt, schlank und gepflegt beschrieben, mit kurzem, krausem und dunklem Haar. Einer soll grobporige oder narbige Haut gehabt haben.

Kurze Zeit später hörte eine Zeugin auf dem Friedhof einen Schrei. Sie versuchte, sich das Kennzeichen des dunklen Ford zu merken. Als sie es später notierte, brachte sie aber wohl Zahlen und Buchstaben durcheinander. Das Kennzeichen, dass sie der Polizei übermittelte, führte zu keiner heißen Spur.

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